Actimel von Danone: ein teures Sauerkraut
"Actimel aktiviert Abwehrkräft" erzählt uns der Herr Kachelmann beinahe jeden Abend in der TV-Werbung, während er durch den Regen spaziert. Ob sein ungepflegtes Äußeres dabei die Werbebotschaft unterstützen soll, weiß ich nicht, es tut aber eigentlich auch nichts zur Sache. Vielleicht will uns Danone als sublime Botschaft mit auf den Weg geben, dass man mit Actimel nicht nur Abwehrkräfte sondern auch den Haarwuchs stärken kann. Wesentlich witziger als Kachelmanns TV-SPot ist allerdings die russische Actimel-Werbung.
Actimel beschäftigt mich im Moment allerdings auch abseits der TV-Werbung. Im Kühlschrank standen zuletzt zwei Packungen des teuren Trunks und ich habe mich gefragt, ob das Zeug denn wirklich so gesund ist. Erste Anlaufstelle in Sachen bewusste Ernährung: Foodwatch. Und tatsächlich haben die sich dem Thema ausführlich angenommen. Wie gesund ist Actimel? - oder anders gefragt: Bringt das Zeug überhaupt was. Foodwatch meint, Actimel sei in erster Linie ein sehr teurer Zuckersaft und die gepriesene Wirkung auf das Imunsystem ließe sich in ähnlicher oder sogar besserer Form mit Sauerkraut oder Kefir erzielen.
Nur mal zum Vergleich: Der Grundpreis von Actimel pro Kilo beträgt im Schnitt etwa 5,00 Euro, der von gutem Sauerkraut dagegen etwa 1,00 Euro. Wenn man pro Tag ein Fläschchen (100 Gramm) Actimel trinkt, sind das pro Monat geschmeidge 15 Euro. Für Zuckersaft ein stolzer Preis.
Foodwatch hat allerdings noch andere stolze Zahlen zum Produkt Actimel recherchiert: "...Eine Milliarde Euro Umsatz weltweit (2006), 265 Millionen Euro davon in Deutschland, drittstärkste Marke im deutschen Einzelhandel und umsatzstärkstes Produkt im Kühlregal: Actimel ist ein einziger Superlativ. Auf die Sprünge hilft der Hersteller dem Erfolg nicht nur mit einem jährlichen Werbeetat von 50 bis 60 Millionen Euro allein in Deutschland, sondern auch mit großzügigem Sponsoring wissenschaftlicher Belege für die angeblich besondere Wirksamkeit..."
Ich werde in Zukunft auf Actimel verzichten und wieder ganz normales Bio-Joghurt kaufen. Und vielleicht Danone-Aktien...
Foto:foodwatch
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