Bio-Mineralwasser

Große Qualitätsunterschiede beim Mineralwasser stellen in regelmäßigen Abständen "Ökotest" oder "Foodwatch" fest. Zuletzt gerieten einige Abfüller des eigentlich gesunden Lebensmittels Wasser durch zu hohe Uranwerte in den Fokus der Tester. Besonders kritisch ist das für junge Eltern, die gesundes Mineralwasser für die Zubereitung von Säuglingsnahrung verwenden möchten.
Die umtriebige Neumarkter Lammsbräu will nun als Mitgründer des Vereins Qualitätsgemeinschaft Biomineralwasser e.V. für eine spezielle Kennzeichnung von Bio-Mineralwasser sorgen. Da beim Biosiegel der EU-Ökoverordnung Mineralwasser ausgenommen ist, wurde für die Kennzeichnung der Biomineralwässer ein eigenes Logo von der Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser e.V. entworfen.

In Deutschland wird Wasser, das in Handel und Gastronomie angeboten wird, per Gesetz unterschieden. Es gibt:
  • Natürliches Mineralwasser
  • Quellwasser
  • Tafelwasser
  • Heilwasser
Natürliches Mineralwasser und Heilwasser muss besondere Qualitätskriterien erfüllen. Ein guter Überblick über die gesetzlichen Anforderungen.

Die Kriterien für natürliches Mineralwasser
  • ein bakteriologisch einwandfreies Wasser von ursprünglicher Reinheit
  • aus einem unterirdischen Quellvorkommen stammend
  • vor Verunreinigungen geschützt
  • von konstanter Zusammensetzung und Temperatur
  • nach einem Prüfverfahren amtlich anerkannt
  • weiteren Vorschriften zu Grenzwerten verschiedener Einzelstoffe, zu Abfüllvorgaben, Behandlungsmethoden und Deklarationsbestimmungen unterworfen.
Die Kriterien für Bio-Mineralwasser:
  • Strengere Grenzwerte als gesetzlich vorgegeben
  • Zusätzliche Vorgaben für Schadstoff-Freiheit über das Gesetz hinaus
  • Detaillierte Vorgaben zur Qualitätssicherung und –dokumentation
  • Gesundheitsfördernde Eigenschaften
  • Umweltgerechte Vorgaben zu Quellvorkommen, Verpackung und Transport
  • Kriterienkatalog für ökologische und nachhaltige Unternehmensführung
Über den Nutzen dieses neuen Siegels für Bio-Mineralwasser darf man durchaus nachdenken. Auf die Konstellation und möglichen Interessen der Initiatorengruppe soll dabei gar nicht weiter eingegangen werden. Die Frage, die sich eher stellt: Wieviel Siegel/Logo/Testat braucht der Käufer im Bio-Supermarkt - und auch anderswo - denn noch? Wir haben inzwischen das offizielle EU-Logo (wird derzeit neu gestaltet) , das EU-Logo in der für Deutschland angepassten Form, die Logos der Abauverbände (Bioland, Demeter, etc.). Es vermischen sich also Siegel von staatlichen Stellen, privaten Verbänden und jetzt auch noch kleinen Vereinen. Dazu kommen die Test-Siegel von "Test", "Ökotest" und anderen Prüfern...
Es mag aus Marketing-Gründen vielleicht erst mal ganz toll sein, so viele tolle Siegel zu haben. Der Verbraucher wird es nur irgendwann nicht mehr kapieren. Welches Siegel ist von wem, kann ich dem Anbieter vertrauen und was bedeutet das Siegel überhaupt? Zuviele Fragen, wer keinen Überblick mehr hat, kann nicht richtig entscheiden. Und den Überblick sollten diese Siegel doch eigentlich erst erleichtern, oder?
Bild:bio-mineralwasser.de

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